Abschied nehmen und Danke sagen: Dr. Stefan Hussy verlässt die NAK zum 1. Juli 2025. Von links nach rechts: Sabine Majehrke, Dr. Stefan Hussy, Peer-Oliver Villwock
Quelle:BAuA | Monika Büning
Verabschiedung von
Dr. Stefan Hussy
Eine prägende Persönlichkeit der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie geht in den Ruhestand.
Dr. Stefan Hussy hat sich über viele Jahre mit großer fachlicher Kompetenz und persönlicher Überzeugung für einen modernen, wirksamen Arbeitsschutz eingesetzt, der die Menschen in den Mittelpunkt stellt und zugleich die Unternehmen stärkt. Sein zentrales Anliegen war stets, Prävention so zu gestalten, dass sie im betrieblichen Alltag spürbar wird – als Schutz für Gesundheit und Leben, aber auch als Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Mit seinem Engagement hat er die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern wesentlich vorangebracht und das gemeinsame Aufsichtshandeln als Herzstück der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) nachhaltig geprägt.
Dr. Hussy war von Beginn an eine prägende Kraft der GDA. Kurz nach ihrer Einführung im Jahr 2008 hat er in verschiedenen Funktionen entscheidend zur Entwicklung und strategischen Ausrichtung der GDA in der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz (NAK) beigetragen – zunächst als Präventionsleiter der Landesunfallkasse Niedersachsen und des Gemeinde-Unfallversicherungsverbands Hannover, später bei der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) und schließlich als Hauptgeschäftsführer der DGUV. Seit 2019 auch als alternierender Vorsitzender der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz. Besondere Herausforderungen brachte die Corona-Pandemie mit sich. Hier spielte Dr. Hussy eine wichtige Rolle bei der institutionsübergreifenden Koordination von Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten. „Die lösungsorientierte Zusammenarbeit in der Pandemie hat den Arbeitsschutz in seiner Wahrnehmung gestärkt und gezeigt, dass wir gemeinsam viel erreichen können“, so Dr. Hussy rückblickend.
Die GDA wird nach der dritten GDA-Periode direkt rund 200.000 Betriebe – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen – erreichen. Die GDA ist dabei weit mehr als die Umsetzung einzelner Programme. Es ging Dr. Hussy stets darum, den strategischen Ansatz zu stärken, die Ansprache der Betriebe zu verbessern und die vorhandenen Ressourcen zielgerichtet einzusetzen. Ein zentraler Schritt in diese Richtung ist der systematische Austausch zu Besichtigungen und deren Ergebnissen zwischen Ländern und Unfallversicherungsträgern – ein Ansatz, der langfristig zu einem wirksameren und noch praxisnäheren Arbeitsschutz beiträgt.
Der derzeitige NAK-Vorsitzende Peer-Oliver Villwock würdigte das Engagement seines Vorgängers mit folgenden Worten:
„Dr. Stefan Hussy hat den Arbeitsschutz in Deutschland über viele Jahre entscheidend mitgestaltet – mit strategischem Weitblick, großem Engagement und einem feinen Gespür für das, was in der Praxis wirklich zählt. Sein Beitrag zur Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie ist bleibend – und wir bauen auch künftig auf die Grundlagen, die er mit geschaffen hat.“
Die Vorsitzende des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI), Frau Sabine Majehrke ergänzt:
„Dr. Stefan Hussy hat die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie langjährig fachlich wie strategisch maßgeblich mitgeprägt. Die enge und verlässliche Zusammenarbeit mit den Ländern war dabei stets von einem lösungsorientierten Dialog geprägt. Sein Einsatz für ein abgestimmtes Aufsichtshandeln hat zur Weiterentwicklung gemeinsamer Standards wesentlich beigetragen.“
Zum 1. Juli 2025 startet Dr. Stefan Hussy in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Nachfolge in der NAK tritt Dr. Klaus Schäfer von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik an.