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Arbeiter der Müllabfuhr mit zwei Tonnen

Prävention macht stark - auch Deinen Rücken

Informationen zum Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie

Nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts leiden vier von fünf Deutschen einmal in ihrem Leben darunter. Bei den meisten Betroffenen entstehen die Schmerzen durch eine verkrampfte oder verspannte Muskulatur. Also nicht durch altersbedingten Verschleiß oder eine Verletzung der Wirbelsäule, sondern durch falsche, zu hohe oder zu geringe Belastung, untrainierte Muskeln, Stress, psychische Belastungen und/oder zu wenig Bewegung. Das gilt ebenso für andere Muskel- und Gelenkbeschwerden.

Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems verursachen nicht nur Schmerzen bei den Betroffenen, sie belasten auch den Arbeitsplatz: Rund 27 Prozent aller durch Arbeitsunfähigkeit bedingten Ausfalltage gehen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück.

Ziel des Arbeitsprogramms

Genau da setzt das Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) an. Sein Ziel ist es, die betrieblichen Akteure umfassend zu informieren und zu qualifizieren, darunter Unternehmer, Führungskräfte, Personalvertretungen sowie Verantwortliche für den Arbeitsschutz, um arbeitsbedingte Gesundheitsgefährdungen und Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich zu senken. Dafür setzt es mit seinen Aktivitäten dort an, wo das MSE-Risiko besonders hoch ist: risikobezogene Tätigkeiten wie schweres Heben und Tragen, sich wiederholende Arbeitsabläufe oder Bewegungsmangel stehen im Mittelpunkt.

Besichtigung und Beratung vor Ort

Seit Herbst 2014 führt das Aufsichtspersonal der Arbeitsschutzbehörden und Unfallversicherungsträger abgestimmte Betriebsbesichtigungen durch. Unternehmen werden mit Informationen und Empfehlungen unterstützt und beraten, um die Arbeitskraft ihrer Beschäftigten zu erhalten. Der Schwerpunkt der Besichtigungen liegt auf von MSE besonders häufig betroffenen Branchen und Berufsgruppen. Bis 2017 werden ca. 16.000 Betriebe von den Aufsichtsdiensten besucht.

Die Angebote des Arbeitsprogramms auf einen Blick

  • Für alle: Das MSE-Portal gdabewegt.de bietet Arbeitgebern, Beschäftigten und Multiplikatoren alles Wichtige, um berufsbedingte Rücken-, Muskel- und Gelenkerkrankungen zu vermeiden. Zentrales Angebot des Portals ist eine Datenbank. Sie enthält rund 400 Angebote für alle Branchen und Zielgruppen. Dazu gehören Seminare ebenso wie Flyer, Handlungshilfen und CDs. Das Portal bündelt das Wissen aller GDA-Träger und -Partner. Mehr unter www.gdabewegt.de
  • Speziell für Dozierende: Wie Führungskräfte Beschäftigte für ein eigenverantwortliches Gesundheitsverhalten gewinnen können, ist Thema des neuen Seminarmoduls „Gelebte Gesundheit am Arbeitsplatz – auf das WIE kommt es an“. Das dreistündige Angebot vermittelt, wie mögliche Widerstände der Beschäftigten gegen Präventionsmaßnahmen überwunden werden können. Es steht für Dozentinnen und Dozenten aus dem Bereich Arbeit und Gesundheit zum kostenlosen Download bereit. Mehr unter www.gdabewegt.de/seminarmodul
  • Speziell für Beschäftigte: Das Online-Tool "Bewusst bewegen – auch im Job" motiviert Beschäftigte Handlungsspielräume am Arbeitsplatz zu entdecken und zu nutzen. Im Fokus: das Verhalten und die Verhältnisse am Arbeitsplatz. Sie informiert über mögliche berufsbedingte Ursachen von Beschwerden und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparates. Und zeigt mit konkreten Tipps, wie gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen Rücken, Muskeln und Gelenke stärken können. Mehr unter www.gdabewegt.de/tipps-fuer-beschaeftigte

Jutta Lamers

BGW - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
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20089 Hamburg